Soirée "Schuberts Winterreise" - Ev.-luth. Elisabeth-Kirchengemeinde Langenhagen

Soirée "Schuberts Winterreise"

Elisabethkirche Langenhagen|Sonntag, 26.01.2020, 17:00 bis 18:30 Uhr

Franz Schuberts „Winterreise“, der große vierundzwanzigteilige Liederzyklus, erklingt am 26. Januar 2020 um 17 Uhr in der Elisabethkirche in Langenhagen.
 
Ein Besuch lohnt sicherlich, denn es erklingt diese Komposition, die einen Höhepunkt des romantischen Kunstliedes darstellt, in einer bisher ganz außergewöhnlichen Aufführung. Bariton Sven Erdmann, wird bei seinem lyrischen Vortrag nicht, wie vom Komponisten vorgesehen, auf dem Pianoforte begleitet. Manolis Stagakis, der in Athen und Hannover studierte, spielt den Klavierpart stattdessen auf dem Bajan, einem Konzertknopfakkordeon.

Das Bajan besitzt durch mehrere Register und deren Kombinationsmöglichkeiten eine Vielzahl an Klangfarben und durch die Fähigkeit, jeden Ton sich dynamisch entwickeln zu lassen, eine ungeahnte Interpretationsbandbreite. Der melancholische Charakter des Instrumentes vermag in Schuberts Winterreise die emotionale Schilderung einer enttäuschten Liebe und deren Folgen auf beeindruckende Weise auszudeuten. Selbst Zuhörer, denen der Zyklus bereits sehr vertraut ist, können so eine ganz neue Fülle an Klangfarben und  sensibler Dynamik erleben, ohne dass das Werk in seiner Komposition und seinem Ablauf verändert wurde und damit vielleicht auch einen ganz neuen emotionalen Zugang gewinnen.
 
 
Manolis Stagakis wurde in Rethymno (Kreta, Griechenland) geboren. In seinem 6. Lebensjahr fing er an, sich mit dem Akkordeon zu beschäftigen. Er besuchte die Musikschule Rethymno und gleichzeitig baute er dort sein musikalisches Studium am Akkordeon am „Hellenic Conservatory of Music &Arts“ (griechisch: „Elliniko Odio“) aus. Danach studierte er Musiktheorie und Bajan am „Philippos Nakas Conservatory“ in Athen (griechisch: „Odio Philippos Nakas“) und schloss das Studium in beiden Fächern mit dem Diplom ab. Gleichzeitig nahm er Unterricht bei Giorgos Kyriakakis und Iraklis
Vavatsikas. Während seiner Studienzeit in Athen nahm er außerdem an zahlreichen Seminaren und Meisterkursen in Italien und Deutschland teil, u.a. bei Elsbeth Moser, Yuri Shishkin, Richard Galliano, Mika Vayrynen und Luciano Bondini. Im Jahr 2008 begann er sein Studium an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover bei Prof. Elsbeth Moser. Nach erfolgreichem Diplomabschluss absolvierte er 2014 auch den Master-Studiengang mit Auszeichnung. Seit 2008 arbeitet er mit vielen europäischen Musikgruppen und Orchestern als Mitglied und Solist. Er hat zahlreiche Konzerte vorzuweisen, darunter Auftritte auf dem Brückner Festival Linz und dem San Martino a Natale Festival Venedig, sowie in weiteren Städten in Deutschland, Österreich, Italien, Polen, Bulgarien und Griechenland. Dabei hat er bei vielen Uraufführungen von Kompositionen von Markus Stockhausen, Giorgos Kyriakakis und Harald Weiss mitgewirkt und maßgeblich zu deren Realisierung beigetragen. Im Jahr 2012 gründete er das Akkordeon-Quartett „Téssares“, womit er beim internationalen Wettbewerb im kroatischen Pula den 1. Preis gewann. Im darauffolgenden Jahr 2013 wurde er “Yehudi Menuhin” - Stipendiat bei „Live Music Now“ Hannover (LMN). 2014 begann er mit der Lehrtätigkeit an der “Musikschule Schaumburger Märchensänger” in Bückeburg, deren Leitung er dieses Jahr übernommen hat.
Zudem ist er Seminarleiter und Gastprofessor am „Hellenic Conservatory of Music & Arts“ auf Kreta und Jurymitglied beim Wettbewerb „Jugend musiziert“. https://stagakis.com/de/
 


Sven Erdmann, gebürtiger Bremer, studierte zunächst Violine an der Hochschule für Musik und Theater & Hannover, wechselte dann zum Fach Operngesang bei Gerhard Faulstich, ebenfalls an der hannoverschen Musikhochschule.
Schon während des Studiums hatte er die Möglichkeit, Bühnenerfahrung zu sammeln, indem er an der Staatsoper Hannover kleinere und mittlere Partien sang.
Er hatte dort Gastverträge z.B. für die Rolle des Vaters in „Die sieben Todsünden“ von Kurt Weill sowie für den Landolfo in Manfred Trojans „Enrico“. Ferner sang er dort unter der musikalischen Leitung von Reinhard Göbel die Rolle des Eurimaco in Monteverdis „ Die Rückkehr des Odysseus“. Zu hören war er schließlich noch als einer der Pharisäer in Richard Strauss „Salome“.
Sven Erdmann war außerdem tätig am Bremer Theater sowie am Allee- Theater Hamburg. Inzwischen hat der Sänger den Fachwechsel zum Bariton vollzogen. Zur Zeit liegt sein künstlerischer Schwerpunkt im Bereich des Oratoriengesanges. Sein Repertoire erstreckt sich vom Frühbarock bis zur Moderne.

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