Sanierung der Elisabethkirche

Deutlich erkennbar sind die mit Zement verstrichenen Stellen im oberen Teil des Turms. Foto: Torsten Kröncke

 

Früher war der Kirchturm verputzt
Fachleute entwickeln Strategie zur Sanierung der Elisabethkirche

Er ist eines der Wahrzeichen Langenhagens: der Turm der Elisabethkirche, in der unteren Hälfte gemauert aus dem ortstypischen Raseneisenstein, in der oberen Hälfte aus roten Ziegeln. Seit etwa zehn Jahren zeichnet sich ab, dass dieses Wahrzeichen gefährdet ist: Teile der Ziegelsteine sind abgeplatzt, stellenweise zerbröckeln die Fugen. „Wir müssen etwas tun, um den Turm zu erhalten und es ist nicht zu verantworten, damit noch lange zu warten“, sagt Pastorin Bettina Praßler-Kröncke, Vorsitzende des Kirchenvorstandes der Elisabethgemeinde. 

Anfang März wurden nun erste Schritte unternommen, um für den Erhalt des markanten Turms eine Strategie zu entwickeln: Architektin Julia Meinecke vom Amt für Bau- und Kunstpflege in Celle traf sich vor Ort mit den Ingenieuren Antje Rinne und Holger Naumann vom Zentrum für Materialkunde von Kulturgut, um Proben der Ziegelsteine und des Fugenmörtels zu entnehmen. Im Labor werden diese Proben untersucht, um etwas über ihren Zustand herauszufinden und dann die richtigen Schritte zur Sanierung des Turms einzuleiten. Erste Erkenntnisse liegen bereits vor: Bis in die 20er Jahre des 20. Jahrhunderts hinein war die obere Hälfte des Kirchturms verputzt; gefunden wurden auch Putzreste aus dem 17. Jahrhundert. Der gefundene Kalkputz sei typisch für die Zeit des Barock, stellten die Denkmalpfleger fest; erst in jüngerer Zeit sei das Mauerwerk des Turmes freigelegt worden.

Nach dem Freilegen des Mauerwerks hat es bereits Versuche gegeben, den Turm zu sichern: Mit Zement wurden Fugen und einzelne Steine verstrichen, was sich im Nachhinein als schlechte Lösung herausstellte. „Hinter dem harten Zement sammelt sich Wasser“, erklärt Antje Rinne. „Durch die Wirkung des Frostes platzt der Zement ab und mit ihm Teile des Mauerwerks.“ Ein Versiegeln des Mauerwerks sei nicht sinnvoll, so die Fachfrau für Materialkunde. Sie hält es für den richtigen Weg, den Turm in seiner oberen Hälfte wieder zu verputzen und damit in seinen ursprünglichen Zustand zurück zu versetzen. Im unteren Teil müssten nur die Fugen ausgebessert werden; der Raseneisenstein sei nach wie vor stabil.

„Wir rechnen damit, dass die Ergebnisse der Laboruntersuchungen bald vorliegen“, sagt Pastorin Bettina Praßler-Kröncke. Im April oder Mai werde sich der Kirchenvorstand mit dem Thema befassen, im Frühsommer könne dann mit den Arbeiten begonnen werden. Die Kosten für die Sanierung des Kirchturmes werden von der hannoverschen Landeskirche und dem Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen getragen.  

Andrea Hesse

Zurück