150 jähriges Jubiläum - die Elisabethkirche im Ausnahmezustand

Es waren sechs tolle Wochen, in denen sich die Elisabethkirche von einer ungewohnten Seite zeigte. Die Kirchenbänke wurden ausgelagert. Dadurch wurde der Raum frei für neue Perspektiven und vor allem für die Kunst.

Wer die leere Kirche betrat, konnte deutlich spüren, dass es ein besonderer Ort ist. Ein Ort, an dem ein besonderer Geist weht. Verschiedene Künstler haben versucht, das sichtbar zu machen.

Tosh Leykum entwickelte eine Video-Installation, die ihren Platz direkt unter dem Altar fand. Man kann dieses Kunstwerk wohl mit Recht als das erste digitale Antependium der Welt bezeichnen.

Eng damit verbunden und von Anfang an zusammen konzipiert war die Klanginstallation von Sascha Maaß, die aufgezeichnete Töne und Geräusche aus Kirche und Gemeinde über ein kompliziertes Lautsprechersystem zum Klingen brachte.

Durch den Fotoworkshop „Click & walk” von Uwe Stelter kamen Fotos von der Kirche in den Raum. In den beiden Seitenschiffen wurden die eindrücklichen Bilder, die von Jugendlichen fotografiert worden waren, ausgestellt.

Ein Malworkshop steuerte Bilder bei, die zu Türmen in der Kirche aufgerichtet wurden. Zuvor hatten an zwei Tagen rund 30 Kunstbegeisterte in der Kirche nach Herzenslust gemalt, gekleckst und gespachtelt. Einziger Wermutstropfen: Die Farben, die benutzt werden durften, waren auf die liturgischen Farben des Kirchenjahres beschränkt: Rot, Grün, Weiß, Lila und Schwarz - denn das stand als Motto über der ganzen Aktion. Und wer weiß, vielleicht bilden die Bilder eine Inspiration für den Entwurf neuer Paramente, da die alten Altar- und Kanzelbehänge langsam fadenscheinig und blass werden.

Als letztes großes Kunstwerk zog schließlich die atmende Skulptur „In sich aus sich heraus” von Dagmar Schmidt, die alle künstlerischen Beiträge für die Festwochen kuratiert hatte, in die Kirche ein. Der Versuch, Atem, Luft und Geist sichtbar zu machen bildete sich als eine große, transparente Blase mit langen Tentakeln ab, die manchmal in voller Größe und voller Luft in der Kirche stand - und manchmal in sich zusammensank und am Boden lag.

Alles zusammen gab den Besucherinnen und Besuchern eine Menge zum Nachdenken mit auf den Weg. Und genau das war auch Sinn und Zweck der Jubiläumswochen: Menschen die Gelegenheit zu bieten, in sich zu gehen, nachzudenken, sich anregen zu lassen und dann gestärkt wieder hinaus zu gehen in den Alltag.

Der Alltag hat die Elisabethkirche auch längst wieder eingeholt. Die Bänke stehen wieder an ihrem Platz und die Kunst ist an andere Orte weitergezogen. Was bleibt sind Impulse für die Wahrnehmung unserer Kirche und Gemeinde und natürlich viele wunderbare Erinnerungen an eine außerordentliche Zeit.

Allen, die geholfen haben, die äußerst aufwendigen Jubiläumswochen zu ermöglichen, sei noch einmal herzlich gedankt.

Torsten Kröncke

 

Das Kirchweihfest - der Startschuss

Zuerst der Gottesdienst mit Landesbischof Ralf Meister, dann das große Fest vor der Kirche. Bei strahlendem Sonnenschein brachte die Band „Klang und Leben” den voll besetzten Kirchplatz sogar zum Tanzen...

Das Konzert der Eliza-Singers 

Schon zwei Wochen vorher steuerte der Gospelchor der Gemeinde seinen Beitrag zum Jubiläum bei. Gleichzeitig war es der letzte Auftritt mit der langjährigen Chorleiterin Dörte Wehner.

Der Fotoworkshop „click & walk” mit Uwe Stelter 

Jugendliche nahmen die Kirche von innen und außen sehr genau in den Blick. Das Ergebnis sind wunderschöne Bilder, die in der Kirche ausgestellt wurden.

Der Malworkshop

In der leeren Kirche an einer Staffelei malen. Jung und Alt kamen zusammen und mancher, der das zum ersten Mal versuchte, meinte: „Das macht ja richtig Spaß!”

Die Videoinstallation

Zwei flimmernde Kreuze an den Seiten und in der Mitte ein großer Bildschirm, auf dem eine sich drehende Kugel aus Orgelpfeifen zu sehen war. Dahinter bewegte und zum Teil verstörende Bilder  - so breitete Tosh Leykum unsere moderne Welt direkt vor dem Altar aus. Dazu die verschiedensten Klänge der Kirche, die Sascha Maaß gesammelt hatte: Kantorei, Orgel, Gitarren, Kinderchor, Vögel, Wassertropfen und vieles andere. Woher die Klänge kamen – von oben, von vorne, von hinten – das war schwer auszumachen...

Ausstellung historischer Fotografien im Gemeindehaus

Während der gesamten Festwochen wurden im Gemeindehaus historische Fotografien der Elisabethkirche ausgestellt, die uns das Stadtarchiv Langenhagen freundlicherweise zur Verfügung gestellt hatte. 

Die Ausstellung war von Künstlerin Dagmar Schmidt als chronologischen Horizont speziell für das Gemeindehaus konzipiert worden.

#langenhagen.gemeinsam.bunt – der Bürger-Brunch

23 bunte Tische in der Kirche voll besetzt mit Menschen, die ein Zeichen setzen wollten für ein respektvolles und friedliches Miteinander aller Bürgerinnen und Bürger der Stadt. Zusammen mit der „Offenen Gesellschaft” entwickelte sich ein fröhliches Fest aus einem gemeinsamen Gedanken...

„In sich aus sich heraus” - eine atmende Skulptur

Manchmal prall gefüllt mit Luft, manchmal schlaff am Boden liegend - so zeigte sich Dagmar Schmidts Experiment, bewegte Luft und Atmosphäre sichtbar zu machen.

Elisabethball – ein rauschendes Fest zum Schluss

Es begann mit einem Begrüßungs-Cocktail im Stehen. Als alle die Plätze eingenommen hatten, ging die Show auf der Bühne los. Conrad-Wilhelm Hase und seine Frau Othilie führten vor Augen, wie es zum Bau der Elisabethkirche gekommen war und warum der alte Turm am Ende stehen blieb. Nach dem leckeren Essen wurde schließlich bis in den Morgen getanzt.

Zurück