Festgottesdienst 50 Jahre Elisabethkirche am 30. März 2008

Hans-Joachim Jagau und Superintendent Martin Bergau

In den fünfziger Jahren verwandelte sich Langenhagen durch den Zuzug vieler Menschen von einem Dorf in eine Stadt. In der alten Dorfkirche in Langenhagen wurde es so eng, dass neue Kirchen gebaut wurden.

Damals beschloss der Kirchenvorstand unserer Kirchengemeinde, die alte Langenhagener Kirche "Elisabethkirche" zu nennen - nach Elisabeth von Calenberg. Das war am 19. März 1958. Einer der Kirchenvorsteher, die die Namensgebung vor 50 Jahren beschlossen haben, war Hans-Joachim Jagau, der nach dem Festgottesdienst in einer kurzen Rede auf diese Zeit zurückblickte.
Renate Tackmann als Elisabeth von Calenberg
Superintendent Martin Bergau, der den Festgottesdienst leitete, hatte eine besondere Dialogpartnerin: Renate Tackmann, Stadtführerin aus Hannoversch Münden, war in die Rolle der "Elisabeth von Calenberg" geschlüpft. Nach dem Gottesdienst schnitt "Elisabeth von Calenberg" eine eigens für diesen Tag kreierte Torte an und verteilte die Kuchenstücke an die Gemeindemitglieder.
 
Es war ein sehr schöner Gottesdienst, bei dem alle Pastoren unserer Gemeinde beteiligt waren. Die Kantorei unter Leitung von Arne Hallmann umrahmte diesen Gottesdienst musikalisch.
Birgit Winter
 
 

Elisabeth von Calenberg - Namensgeberin unserer Kirche

Elisabeth, Herzogin von Calenberg, war maßgeblich an der Einführung der Reformation beteiligt. Sie war eine kluge, sehr gebildete Frau, 1510 geboren und aufgewachsen als Kind des damaligen Kurfürsten von Brandenburg-Hohenzollern. Bereits mit 15 Jahren ist sie verheiratet worden mit dem 40 Jahre älteren Herzog Erich I. zu Calenberg. Elisabeth wandte sich der Reformation zu und sollte als Regentin nach dem Tode ihres Mannes auf die Einführung der Reformation größten Einfluss ausüben.

Sie war eine starke Frau, ausgestattet mit einem ganz lebenspraktischen Sinn. So ließ sie sich nicht nur durch den Briefwechsel mit Martin Luther inspirieren, sondern dachte auch daran, ihm Gutes zu tun und schickte norddeutsches Bier und Käse nach Wittenberg. Von Luther weiß man, dass er in seinem Haus stets viele Gäste zu bewirten hatte. Sein Dank an Elisabeth ist überliefert.
Elisabeth war eine ausgesprochen geschickte Herzogin. Mit Sachverstand für wirtschaftliche Fragen und Kenntnis in der Verwaltung konnte sie das verarmte Herzogtum wieder zum Blühen bringen. Elisabeth ist eine wirklich denkwürdige Frau. Die Gemeinde trägt mit ihr einen würdigen Namen.
Jüngst hat ihr der Heimatchronist Langenhagens, Ernst-August Nebig, ein interessantes Buch gewidmet: „Elisabeth  Herzogin von Calenberg – Regentin, Reformatorin, Schriftstellerin.“ Wer mehr über diese besondere Frau wissen will, findet dort reichlich Material.
 
Eine glaubensstarke Frau, die Gebet und Sachverstand zu verbinden wusste – Elisabeth von Calenberg ist eine ganz besondere Namensgeberin.
Martin Bergau