IM AUGUST KÖNNTE ALLES FERTIG SEIN

Sanierung und Umbau der Elisabeth-Kita waren nicht einfach

Bei einem Rundgang über die Baustelle informierten sich Vertreter*innen von Stadt, Kirchengemeinde und Kita über den Stand der Umbauarbeiten. Foto: Andrea Hesse

Da ist langer Atem gefragt: Schon seit 2017 plant die Elisabeth-Kirchengemeinde in Langenhagen die Sanierung und Erweiterung ihrer Kindertagesstätte; seit 2020 wird auf der Baustelle am Eingang zum Eichenpark gearbeitet. Bei einem Rundgang durch das Gebäude mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadt Langenhagen, der Kirchengemeinde und der Kindertagesstätte hatte Pastorin Bettina Praßler-Kröncke dazu jetzt eine gute und eine schlechte Nachricht: „Es geht voran – aber nicht so, wie wir uns das wünschen.“

Noch immer ist die evangelische Kindertagesstätte stellenweise eine Baustelle – mit allen damit verbundenen Einschränkungen für den Kita-Alltag. „Wir würden nie wieder im laufenden Betrieb bauen“, stellten Praßler-Kröncke und Kita-Leiterin Tabea Pipenbrink übereinstimmend fest. 2018 hatten sie für die Bauzeit beim zuständigen Kultusministerium des Landes Niedersachsen den befristeten Umzug der Kita in Spezial-Container beantragt, jedoch eine ablehnende Antwort erhalten – ein Bärendienst für die Einrichtung, wie sie heute sagen. Für die Mitarbeitenden sei die Baustelle im Haus eine große Belastung, die Kinder hingegen nähmen es gelassen: „Sie finden die Bauarbeiten sogar richtig spannend.“

Christian Kardaß, für das Bauvorhaben verantwortlicher Architekt, kann die Verzögerungen beim Baufortschritt erklären: „Es gibt immer wieder Lieferschwierigkeiten, irgendwo hakt es immer“, sagt er. Waren es vor einigen Monaten die längst bestellten Türzargen, die über Wochen nicht ausgeliefert werden konnten, so sind es jetzt Wand- oder Deckenelemente, die nicht oder in verkehrter Ausführung kommen. Das gleiche Problem haben Bauherr*innen landauf, landab: Während der Lockdowns in den beiden zurückliegenden Jahren wurden weltweit Produktionsprozesse und Lieferketten unterbrochen; der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine verschärft das Problem zusätzlich. Auch die Tatsache, dass die Baustelle aktuell nur noch 30 bis 40 Quadratmeter der Kita umfasst, macht es nicht leichter: „Die Firmen sind so ausgelastet, dass sie kleinere Baumaßnahmen gerne immer wieder nach hinten verschieben“, erklärt Kardaß.

Ein gutes Zeichen: Die Fassadenbauer gehören zu den letzten Gewerken auf der Baustelle. Foto: Andrea Hesse

Trotz aller Schwierigkeiten sind die Elisabeth-Kirchengemeinde und der Architekt zuversichtlich: „Gerade sind die Fassadenbauer da, das ist ein gutes Zeichen“, sagt Kardaß. Gleich nach Abschluss der Fassadenarbeiten könne das Gerüst abgebaut werden und auch für die Arbeiten im Inneren des wabenförmigen Gebäudes brauche es nur noch zwei bis drei Wochen. Anschließend muss dann noch einmal eine Malerfirma ran, sodass zum Beginn des neuen Kita-Jahres im August alles fertig sein könnte – wenn nicht irgendwo noch weitere unangenehme Überraschungen lauern.

Finanziert wird der für etwa 3,5 Millionen Euro geplante Umbau der Kita durch die Stadt Langenhagen, die Elisabeth-Kirchengemeinde, die mit 60.000 Euro beteiligt ist, und den Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen, der weitere 25.000 Euro zuschießt. Nach der Fertigstellung des Baus finden in der Einrichtung vier Kita- und zwei Krippengruppen Platz; 15 Kita- und 15 Krippenkinder mehr als heute können dann hier betreut werden. Eine der Kita-Gruppen für drei- bis sechsjährige Kinder ist als integrative Gruppe geplant, die baulichen Voraussetzungen dafür sind mit dem Umbau geschaffen worden.

„Wir sind sehr froh darüber, dass durch den Umbau neue Betreuungsplätze entstehen“, betonten Sozialdezernentin Eva Bender und Heidi von der Ah, für Kindertagesstätten zuständige Abteilungsleiterin der Stadt Langenhagen. „Zum Glück sind Sie noch knapp vor der ganz schlimmen Welle der Kostenexplosion beim Bauen durchgekommen“, stellte die Sozialdezernentin fest; dennoch wird für die Gestaltung des Außengeländes vermutlich nur wenig Geld übrig bleiben. Und dann gibt es da noch ein schwerwiegenderes Problem, mit dem sich die Verantwortlichen in der Kita ebenso wie bei der Stadt herumschlagen: Vermutlich kann die neue, zweite Krippengruppe nicht mit Fertigstellung der Räume an den Start gehen. „Trotz intensiver Bemühungen und ganz unkonventioneller Wege, die wir gehen, finden wir kein Personal“, sagt Kita-Leiterin Pipenbrink. Zum neuen Kita-Jahr wird sie mit mehreren nicht besetzten Stellen klarkommen müssen, und es wird wohl auch einer der neuen Gruppenräume leer bleiben – falls sich nicht schnell eine Lösung findet. „Das ist bitter“, sagt Bettina Praßler-Kröncke. „Wir haben die schönen Räume und können nicht darin arbeiten.“

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