Angehörige brauchen Möglichkeiten des Gedenkens
Gemeinschaftsgrabanlagen bieten Entlastung und Individualität

„Meinekes Garten“ heißt die Gemeinschaftsanlage auf dem Kirchenfriedhof an der Karl-Kellner-Straße – und sie trägt diesen Namen zu Recht. Zwischen Amberbäumen und blühenden Stauden führen Wege aus hellen Steinplatten, ein Natursteinblock mit Inschrift und kleinem Wasserbecken bildet das Zentrum, Bänke laden dazu ein, an diesem stillen Ort zur Ruhe zu kommen.
Im Oktober 2017 wurde die Grab- und Urnenanlage „Meinekes Garten“ auf dem Friedhof der Elisabeth-Kirchengemeinde in Langenhagen eingeweiht. „Alte Grabstätten der Familie Meineke aus der Kastanienallee waren damals an die Kirchengemeinde zurückgefallen“, berichtet Inge Aping von der Friedhofsverwaltung. „Hinzu kam, dass die Familie uns mehrere sehr alte Grabsteine schenkte – das war ein Glücksfall für unseren Friedhof.“
Fachkundig wurden die Grabmale in einem Steinmetzbetrieb gereinigt und restauriert; anschließend fanden sie in der Gemeinschaftsanlage, die anstelle der früheren Familiengräber entstand, wieder ihren Platz. Rund um die alten Steine wurden Grabstellen für Sarg- und Urnenbestattungen eingerichtet; hier finden sich Einzel- und Partnergräber. Kleine und größere, stehende oder liegende Steine geben Auskunft über die Namen und Lebensdaten der hier Bestatteten.
„Mit Meinekes Garten machen wir Hinterbliebenen ein Komplettangebot, das ihnen viel Mühe abnimmt“, sagt Inge Aping. So kümmert sie sich um das Aufstellen eines Grabsteins und die Inschrift, und auch die kontinuierliche Pflege der Grabstelle wird von der Kirchengemeinde in Zusammenarbeit mit zwei Langenhagener Gärtnereien übernommen. Innerhalb des Rahmens, den die Friedhofssatzung vorgibt, bestehen viele Gestaltungsmöglichkeiten; dazu gehört auch die Auswahl eines individuellen Grabsteins. Hier sind Sonderanfertigungen ebenso möglich wie das Aufstellen eines Steines aus dem eigenen Besitz.
„Als Kirchengemeinde haben wir vor Augen, dass Angehörige am Grab ihrer Verstorbenen Rituale und Möglichkeiten des Gedenkens brauchen“, betont Inge Aping. Vor diesem Hintergrund ist es selbstverständlich, dass auf den Grabstellen der Gemeinschaftsanlage Blumenschmuck abgelegt werden darf. Ebenso große Bedeutung hat die Aufenthaltsqualität: Eine Bank ist nicht nur Ort zum Ausruhen, sondern bietet auch die Möglichkeit, mit anderen Besucherinnen und Besuchern ins Gespräch zu kommen.
Das Interesse an Sarg- und Urnengräbern in Meinekes Garten ist so groß, dass die Elisabeth-Kirchengemeinde bereits eine weitere Gemeinschaftsanlage mit ähnlichem Konzept plant. „Bei dieser Anlage werden wir dann ökologische Aspekte noch stärker in den Blick nehmen“, berichtet Inge Aping. „Wir lassen uns dazu intensiv von Fachleuten beraten.“ Bereits heute hat die Zahl der Schmetterlinge und Insekten auf dem Kirchenfriedhof gegenüber früheren Jahren zugenommen – eine schöne Entwicklung.
Informationen zu den Gemeinschaftsanlagen auf dem Kirchenfriedhof an der Karl-Kellner-Straße erhalten Interessierte im Friedhofsbüro der Elisabeth-Kirchengemeinde.
Andrea Hesse