14 Jahre nachgehende Trauerbegleitung

Rosemarie von Lingen verabschiedete sich aus einem besonderen Dienst

Einen großen Dank richteten Pastor Torsten Kröncke und Pastorin Bettina Praßler-Kröncke an Rosemarie von Lingen (Mitte). Foto: Andrea Hesse
Einen großen Dank richteten Pastor Torsten Kröncke und Pastorin Bettina Praßler-Kröncke an Rosemarie von Lingen (Mitte). Foto: Andrea Hesse

Einen ganz besonderen Dienst leistete Rosemarie von Lingen in den vergangenen 14 Jahren in der Elisabeth-Kirchengemeinde: Ehrenamtlich engagierte sie sich in der nachgehenden Trauerbegleitung für Menschen, die einen Angehörigen oder eine enge Freundin verloren hatten.

„Nach jeder Beerdigung in unserer Kirchengemeinde vermittelte mir das Pfarramt den Kontakt zu den Angehörigen“, erzählt von Lingen. Durchschnittlich 60 Mal im Jahr war das der Fall. Von Lingen griff dann zum Telefon und bot den Trauernden ein Gespräch an – und nur zweimal in all den Jahren sei dieses Angebot abgelehnt worden, erzählt sie. Zum Ende eines Gespräches stellte von Lingen meist die Frage, ob sie noch einmal anrufen solle; häufig bekam sie darauf eine zustimmende Antwort. „Die längste Begleitung, an die ich mich erinnere, ging über drei Jahre“, erzählt die Trauerbegleiterin.

Bewusst machte sie ihr Angebot per Telefon: „Besuche in dieser Zahl hätte ich nicht leisten können, außerdem ist die Hemmschwelle, sich einem fremden Menschen zu öffnen, am Telefon niedriger“, erklärt sie. Den Anstoß für ihr ehrenamtliches Engagement fand sie im Hospiz Luise in Hannover, wo sie vor ihrem Engagement in der Elisabeth-Kirchengemeinde tätig war. Ihre Ausbildung zur Trauerbegleiterin hatte sie zuvor in Süddeutschland absolviert.

Zum Jahresbeginn verabschiedete Rosemarie von Lingen sich aus der nachgehenden Trauerbegleitung in der Elisabeth-Kirchengemeinde. Sie möchte ihrem zweiten Ehrenamt, in dem sie schon seit mehr als 30 Jahren tätig ist, mehr Zeit widmen: Sie sammelt Kleidung und Haushaltsgegenstände für die Rumänienhilfe, die in Zusammenarbeit mit dem Verein Diakonia Alba Iulia in der Region Siebenbürgen in Second-Hand-Läden verkauft werden und damit zahlreiche Arbeitsplätze sichern. „Uns wird das großartige Engagement von Frau von Lingen fehlen“, sagt Pastorin Bettina Praßler-Kröncke von der Elisabethkirche. Ihr sei im Kirchenkreis keine andere Gemeinde bekannt, in der es eine ehrenamtlich getragene nachgehende Trauerbegleitung gebe.

 

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